Der Fenton-Prozess ist ein fortschrittliches Oxidationsverfahren (Advanced Oxidation Process, AOP), das auf der Erzeugung von hochreaktiven Hydroxylradikalen (OH•) basiert. Diese Radikale oxidieren organische Verbindungen in Abwässern und wandeln sie in weniger schädliche Produkte wie Wasser und Kohlendioxid um. Benannt wurde das Verfahren nach Henry J. H. Fenton, der 1894 die Reaktion von Wasserstoffperoxid (H₂O₂) mit Eisen(II)-Ionen (Fe²⁺) beschrieb.

Chemische Grundlagen

Die Reaktion des Fenton-Prozesses erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Bildung von Hydroxylradikalen:

    Hierbei wird Wasserstoffperoxid durch Eisen(II)-Ionen in Hydroxylradikale und Hydroxidionen gespalten.

  2. Regeneration der Eisen(II)-Ionen:

    Diese Regeneration ermöglicht die kontinuierliche Produktion von Radikalen.

Technische Umsetzung

Der Fenton-Prozess findet typischerweise unter sauren Bedingungen (pH 2,5–4) statt, da die Reaktion bei diesem pH-Wert optimal abläuft. Zu den Kernkomponenten gehören:

  • Wasserstoffperoxid (H₂O₂): Das Oxidationsmittel.
  • Eisen(II)-Salze: Katalysator, oft in Form von Eisensulfat (FeSO₄).
  • Reaktionsbehälter: Aus korrosionsbeständigen Materialien, da die Säure und das Peroxid aggressive Bedingungen schaffen.

Erweiterte Verfahren

  • Fenton-like-Prozesse: Nutzen alternative Metallkatalysatoren wie Kupfer oder Mangan.
  • Photo-Fenton: Hierbei wird UV-Licht hinzugefügt, um die Bildung von Radikalen zu verstärken.

 

CP-Anlage zur Behandlung von Abwasser aus der Gasfaserproduktion

Foto: Unsere Fällungsanlage nach Fenton, ALMA OXI Fenton

Anwendungsbereiche

Der Fenton-Prozess wird in vielen Industrien eingesetzt, darunter:

  • Chemische Industrie: Zur Behandlung von Abwässern mit schwer abbaubaren organischen Verbindungen.
  • Textilindustrie: Zur Entfernung von Farbstoffen und organischen Rückständen.
  • Pharmazeutische Industrie: Für die Zersetzung komplexer organischer Moleküle.
  • Lebensmittelindustrie: Zur Eliminierung organischer Substanzen und zur Reduktion des CSB (chemischen Sauerstoffbedarfs).

Vorteile des Fenton-Prozesses

  • Effektive Entfernung organischer Schadstoffe: Hohe Effizienz bei schwer abbaubaren Verbindungen.
  • Einfache Implementierung: Benötigt keine komplexen Anlagen.
  • Kombinierbarkeit: Kann mit anderen Verfahren wie Flotationen oder Membrantechnologien kombiniert werden.

Herausforderungen

  • Hoher Chemikalienverbrauch: Erfordert große Mengen Wasserstoffperoxid.
  • Schlammproduktion: Eisenhydroxid-Schlämme müssen entwässert und entsorgt werden.
  • Energieintensität bei erweiterten Verfahren: Zusätzlicher Energiebedarf bei Photo-Fenton-Prozessen.
Fenton-Prozess und Abwasserbehandlung in einer Forschungsanlage

Foto: Unsere ALMA OXI Fenton installiert im Technikraumcontainer ALMA MODUL

Fenton-Prozess bei ALMAWATECH

Unsere ALMA OXI Fenton-Systeme basieren auf diesem Verfahren und bieten eine nachhaltige Lösung zur Abwasserbehandlung. Mit maßgeschneiderten Anlagen und präziser Steuerungstechnologie können wir den Fenton-Prozess optimal auf die Anforderungen unserer Kunden anpassen. Durch die Kombination mit unseren Fällungs- und Flockungsverfahren verbessern wir die Effizienz und reduzieren die Betriebskosten.

Fazit

Der Fenton-Prozess ist ein äußerst vielseitiges und leistungsfähiges Verfahren zur Behandlung industrieller Abwässer. Mit fortschrittlichen Technologien und angepassten Prozesslösungen trägt er dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren und die gesetzlichen Vorgaben effizient einzuhalten.

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