Flotatschlamm ist ein Neben-/Abfallprodukt, das im Rahmen einer Flotationsanlage entsteht, die zur Abwasserbehandlung eingesetzt werden. Diese physikalische Trennmethode wird verwendet, um ungelöste Partikel und Verunreinigungen aus Abwässern zu entfernen. Flotatschlamm besteht typischerweise aus Fetten, Ölen, Schwebstoffen und anderen organischen oder anorganischen Substanzen, die durch die chemische Behandlung des Abwassers in der Flotationszelle zu Flocken aggregiert und anschließend an die Oberfläche gebracht werden.

Funktionsweise der Flotation und Entstehung von Flotatschlamm

In der industriellen Wasseraufbereitung, besonders bei Abwässern mit hoher organischer Belastung, wie sie häufig in der Lebensmittelindustrie vorkommen, ist die Flotation eine etablierte Methode zur Vorbehandlung des Abwassers. Während des Prozesses werden dem Abwasser Fällmittel, Neutralisationsmittel und Flockungshilfsmittel zugegeben, um die gelösten Schadstoffe in ungelöste Flocken zu überführen. Diese Flocken binden Schadstoffe wie Fette, Öle, Schwermetalle oder organische Verbindungen (z. B. CSB) und bilden so den Flotatschlamm.

Nach dieser chemischen Vorbehandlung wird Luft unter hohem Druck in die Flotationszelle eingebracht, wodurch Mikroblasen entstehen. Diese Mikroblasen haften an den Flocken und lassen sie an die Oberfläche des Wassers steigen, wo sie einen Flotatschlammteppich bilden. Dieser Schlamm wird dann mit einem Schlammräumer von der Oberfläche abgetrennt.

Flotatschlamm bei der Behandlung von Seewasser in der ALMA NeoDAF HDED

Foto: Flotatschlamm in einer unserer Flotationsanlagen

Einsatz in der Lebensmittelindustrie

Flotationsanlagen sind besonders in der Lebensmittelindustrie verbreitet, wo Abwässer oft eine hohe Konzentration an Fetten, Ölen und organischen Verbindungen enthalten. Die Vorbehandlung solcher Abwässer in Flotationsanlagen ist nicht nur ein effektiver Weg, um die Schadstoffbelastung zu reduzieren, sondern auch eine wirtschaftliche Methode, da der dabei entstehende Flotatschlamm einen hohen Energiegehalt aufweist.

In der Lebensmittelindustrie – insbesondere in Molkereien, Schlachthöfen oder Getränkeherstellern – wird der hochenergetische Flotatschlamm zunehmend als Substrat in anaeroben Biogasanlagen genutzt. Diese Abfälle bieten eine wertvolle Quelle für die Biogasproduktion, da sie organische Substanzen enthalten, die während des anaeroben Abbaus in Biogas umgewandelt werden können. Dies führt zu einer doppelten Wertschöpfung: Zum einen wird das Abwasser effizient gereinigt, zum anderen wird der Flotatschlamm zur Energiegewinnung genutzt.

Vorteile der Flotation und Flotatschlammverwertung

  1. Effektive Schadstoffentfernung: Flotationsverfahren können organische und anorganische Stoffe, die in Abwässern gelöst oder in Schwebstoffen vorliegen, effizient abtrennen und so den CSB (chemischen Sauerstoffbedarf) und andere Parameter wie Fette und Öle deutlich senken.

  2. Energiegewinnung durch Biogas: Der im Flotationsprozess entstehende Schlamm ist energiereich und kann in anaeroben Biogasanlagen weiterverwertet werden. Diese Verfahren sind nicht nur umweltfreundlich, sondern bieten auch die Möglichkeit, erneuerbare Energie in Form von Biogas zu erzeugen.

  3. Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit: Durch die Kombination von Flotations- und Biogastechnologien werden Ressourcen effizient genutzt. Die Behandlung des Abwassers und die energetische Verwertung des Flotatschlamms tragen zur Senkung der Betriebskosten und zur Verbesserung der Umweltbilanz bei.

Foto: Flotation ALMA NeoDAF HDED zur Behandlung von Molkereiabwasser

Fazit

Flotatschlamm ist ein Neben-/Abfallprodukt in der industriellen Abwasserbehandlung, mit einer hohen Belastung an organischen Stoffen und Schadstoffen. Besonders in der Lebensmittelindustrie ist die Vorbehandlung von Abwässern in Flotationsanlagen ein rentables Verfahren, das sowohl zur Abwasservorbehandlung als auch zur Biogasgewinnung eingesetzt werden kann. Durch die Nutzung des Flotatschlamms in anaeroben Biogasanlagen wird ein nachhaltiger und ressourcenschonender Prozess ermöglicht, der die Umwelt entlastet und den ökologischen Fußabdruck von Industriebetrieben reduziert.

Vorteile der ALMAWATECH-Druckentspannungsflotation

Die Flotationsanlagen von ALMAWATECH bieten mehrere technische Vorteile, die eine hohe Effizienz und Betriebssicherheit gewährleisten:

  1. Verstopfungsfreie Entspannungsventile: Die Einmischung des luftgesättigten Wasserstroms erfolgt gleichmäßig durch pneumatische Ventile, die verstopfungsfrei arbeiten.

  2. Patentiertes, energieeffizientes Luftsättigungssystem: Durch den Venturi-Effekt wird die Luft effizient in das Wasser eingemischt, was den Energieverbrauch reduziert.

  3. Bubble Booster System: Dieses patentierte System sorgt für eine energieeffiziente Mikroblasenbildung und gewährleistet die optimale Blasengröße, um die Flockenbildung und Abtrennung der Schadstoffe zu maximieren.

  4. Belastungsproportionale Dosierung der Betriebsmittel: Die Inline-Dosierung in unseren Anlagen wird durch eine CSB-Online-Messung gesteuert, die die Fäll- und Flockungsmittel präzise an die Abwasserbelastung anpasst. Dies führt zu erheblichen Betriebskosteneinsparungen.

  5. Aerophile Flockenbildung: Der Rückfluss des luftgesättigten Wasserstroms in den Flockungsreaktor fördert die Bildung von aerophilen Flocken, die eine bessere Auftriebsfähigkeit haben und schneller an die Oberfläche gelangen.

Alle unsere Druckentspannungsflotationen werden mit einer integrierten Prozesssteuerung ausgestattet, basierend auf der ALMA Vision-Software im Siemens TIA-Portal, sowie mit eigens entwickelten ALMA AQUA Betriebsmitteln für Fällmittel, Neutralisationsmittel und Flockungshilfsmittel. Die Auswahl der optimalen Betriebsmittel erfolgt nach einer umfassenden Laborprüfung, um die spezifischen Anforderungen Ihres Abwassers bestmöglich zu erfüllen.