Flüssige Sonderabfälle aus der Industrie stellen eine besondere Herausforderung dar, da sie oft hochkonzentrierte Schadstoffe enthalten. Diese Abfälle fallen in zahlreichen Branchen an und unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und Gefährlichkeit. Typische Beispiele sind:

  1. Chemieindustrie: Lösungsmittel, Säurereste, Alkalien und Reaktionsrückstände.
  2. Metallverarbeitung und Galvanik: Schwermetallhaltige Spülwässer, Emulsionen, Öl-Wasser-Gemische.
  3. Lebensmittel- und Getränkeindustrie: Fettabscheiderinhalte, organische Schlämme, Reinigungswässer.
  4. Pharmazeutische Industrie: Produktionsrückstände, kontaminierte Flüssigkeiten.

Herausforderungen bei der Entsorgung

Die sichere Entsorgung dieser Abfälle ist entscheidend, da sie Umwelt- und Gesundheitsrisiken bergen. Entsorger müssen auf die spezifischen Eigenschaften des jeweiligen Abfalls eingehen. Hierzu gehören:

  • Hohes Gefährdungspotenzial: Giftige, entzündliche oder ätzende Eigenschaften.
  • Heterogene Zusammensetzungen: Erfordern flexible und maßgeschneiderte Behandlungsverfahren.
  • Hohe gesetzliche Anforderungen: Nachweispflichten, Transportgenehmigungen und detaillierte Dokumentation.

Behandlungsverfahren für flüssige Sonderabfälle

1. Physikalisch-chemische Behandlung

Dieses Verfahren ist eine der wichtigsten Methoden zur Behandlung flüssiger Sonderabfälle. Es kombiniert mechanische und chemische Prozesse, um Schadstoffe zu entfernen oder unschädlich zu machen.

  • Neutralisation: Säuren und Laugen werden durch die Zugabe von Neutralisationsmitteln wie Kalkmilch, Natronlauge oder Schwefelsäure auf einen pH-Wert im neutralen Bereich gebracht. Dies ist besonders relevant für chemische Industrieabwässer.

  • Fällung und Flockung: Gelöste Schwermetalle oder andere Schadstoffe werden durch Fällmittel wie Eisenchlorid oder Polyaluminiumchlorid in unlösliche Verbindungen überführt. Diese Partikel werden anschließend durch Flockung gebündelt und können in sogenannten CP-Anlagen oder Flotationsanlagen entfernt werden.

  • Emulsionsspaltung: Für Abwässer, die Öl-Wasser-Gemische enthalten, wird eine chemische Spaltung eingesetzt. Dabei helfen spezielle Spaltmittel, die Phasen zu trennen.

Abwasserbehandlungsanlage ALMA CHEM MCW für flüssige Sonderabfälle

Foto: CP-Anlage ALMA CHEM MCW zur Elimination von Schwermetallen, AOX, Kohlenwasserstoffen und Cyaniden

2. Thermische Verfahren

Thermische Verfahren sind ideal zur Zerstörung organischer Schadstoffe oder zur Rückgewinnung wertvoller Ressourcen.

  • Destillation: Hier werden Lösungsmittel durch Verdampfung und Kondensation zurückgewonnen.
  • Verbrennung: Abfälle mit hoher organischer Belastung, die nicht anderweitig behandelt werden können, werden verbrannt. Dies dient nicht nur der sicheren Beseitigung, sondern kann auch Energie zurückgewinnen.

3. Biologische Verfahren

Für organisch belastete Abwässer, z. B. aus der Lebensmittelproduktion, bieten biologische Prozesse eine effiziente Lösung.

  • Aerobe Verfahren: In einer belüfteten Umgebung bauen Mikroorganismen organische Verbindungen ab.
  • Anaerobe Verfahren: Diese Prozesse finden unter Sauerstoffausschluss statt und wandeln organische Stoffe in Biogas um, das energetisch genutzt werden kann.
Abwasserbehandlungsanlage für industrielle Abwässer aus der Lebensmittelindustrie

4. Membranverfahren

Membranverfahren sind unverzichtbar, wenn es um die Abtrennung feinster Partikel oder gelöster Stoffe geht.

  • Ultrafiltration: Entfernt Partikel, Bakterien und Makromoleküle.
  • Nanofiltration: Zur Entfernung von Ionen, insbesondere mehrwertigen Salzen und organischen Verbindungen.
  • Umkehrosmose: Hohe Rückhalterate für gelöste Salze und organische Stoffe. Wird häufig zur Konzentration von Sonderabfällen eingesetzt.
Umkehrosmose mit biologischer Vorbehandlung

Foto: Umkehrosmoseanlage mit vorheriger Fällung und Flockung (ALMA BHU BiosS-Treat)

ALMAWATECH-Lösungen

ALMAWATECH bietet speziell entwickelte Anlagen zur Vorbehandlung flüssiger Sonderabfälle an, darunter CP-Anlagen und Flotationsanlagen sowie Membrananlagen. Unsere ALMA CHEM MCW-Systeme ermöglichen eine flexible und effiziente Abwasserbehandlung in den produzierenden Unternehmen oder in den zuständigen Entsorgungsunternehmen. Zudem bieten wir umfassende Pilotversuche, um optimale Behandlungsparameter individuell zu bestimmen.

Fazit

Die Behandlung flüssiger Sonderabfälle ist essenziell für die industrielle Abwasserwirtschaft. Mit den richtigen Technologien und Partnern wie ALMAWATECH können Unternehmen und Entsorgungsunternehmen sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Ziele erreichen und gleichzeitig gesetzliche Vorgaben zuverlässig einhalten.

Für weiter Informationen zu unseren Produkten können Sie uns gerne jederzeit kontaktieren!

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