Die Skid-Bauweise beschreibt eine modulare Bauweise, bei der komplette technische Systeme oder Anlagenkomponenten auf einem stabilen Rahmen (dem sogenannten Skid) vormontiert und gebrauchsfertig geliefert werden. Die Skids bestehen aus einem Stahl- oder Edelstahlrahmen, auf dem alle relevanten Anlagenkomponenten, wie Pumpen, Ventile, Mess- und Regeltechnik, Rohrleitungen, Tanks und Steuerungseinheiten, kompakt montiert sind.

Dieses Konzept wird insbesondere in der industriellen Wasser- und Abwassertechnik eingesetzt, da es eine effiziente, platzsparende und kostengünstige Installation ermöglicht. Skid-Systeme werden oft in Prozessen wie Umkehrosmose, Dosiertechnik, Ultrafiltration, Ionenaustausch und Flotationen verwendet.

Technische Hintergründe der Skid-Bauweise

Aufbau und Design eines Skids

Ein typisches Skid-System besteht aus mehreren funktionalen Komponenten, die auf einem Rahmen zusammengefügt werden:

1. Tragkonstruktion:

   • Der Rahmen ist meist aus korrosionsbeständigem Stahl oder Edelstahl gefertigt und für den industriellen Einsatz optimiert.
   • Er ermöglicht den sicheren Transport und die einfache Integration in bestehende Anlagen.

2. Prozesstechnische Komponenten:

   • Pumpen: Für die Förderung von Wasser oder Chemikalien.
   • Ventile und Armaturen: Zur Steuerung des Volumenstroms und der Druckverhältnisse.
   • Filter: Zur Entfernung von Partikeln oder Verunreinigungen.
   • Rohrleitungen: Aus Materialien wie Edelstahl, PVC oder PE, je nach chemischer Belastung.
   • Mess- und Regeltechnik: Sensoren für pH-Wert, Leitfähigkeit, Druck, Temperatur oder Durchfluss.

3. Steuerungseinheit (Automatisierung):

   • Integrierte Steuerungssysteme (z. B. SPS) zur Überwachung und Regelung des Prozesses.
   • Schnittstellen zur Kommunikation mit übergeordneten Leitsystemen (z. B. SCADA).

4. Versorgungseinrichtungen:

   • Optional sind Behälter für Chemikalien, Dosiersysteme und Anschlüsse für Strom, Wasser oder Druckluft.

Fertigungsprozess

Die Skid-Bauweise umfasst mehrere Schritte, die den Bauprozess optimieren:

1. Planung und Konstruktion:
   • CAD-gestütztes Design, um die Platzanforderungen und Schnittstellen exakt zu definieren.
   • Integration spezifischer Kundenanforderungen.
2. Vormontage:
   • Alle Komponenten werden in der Fertigungsstätte des Herstellers montiert, getestet und geprüft.
3. Funktionstests (Factory Acceptance Test, FAT):
   • Vor der Auslieferung werden die Skids auf ihre Funktionalität geprüft, um Fehler zu minimieren.
4. Transport und Installation:
   • Das fertige Skid wird an den Einsatzort transportiert und dort mit minimalem Aufwand installiert und in Betrieb genommen.

Vorteile der Skid-Bauweise

1. Modularität:

   • Skids sind eigenständige, kompakte Einheiten, die einfach in bestehende Anlagen integriert werden können.
   • Modularer Aufbau ermöglicht eine flexible Erweiterung der Kapazität.

2. Platzersparnis:

   • Durch die kompakte Bauweise eignen sich Skids besonders für beengte Platzverhältnisse.
   • Alle Komponenten sind optimal angeordnet, um den verfügbaren Raum effizient zu nutzen.

3. Reduzierter Installationsaufwand:

   • Da alle Komponenten vormontiert sind, reduziert sich die Installationszeit vor Ort erheblich.
   • Keine aufwendige Verrohrung oder Verkabelung vor Ort nötig.

4. Kosteneffizienz:

   • Geringere Arbeitskosten und kürzere Installationszeiten.
   • Wiederholbare Fertigungsprozesse senken die Produktionskosten.

5. Hohe Qualität und Zuverlässigkeit:

   • Vormontage und Tests in einer kontrollierten Umgebung gewährleisten eine hohe Produktqualität.
   • Reduktion von Fehlerquellen bei der Montage vor Ort.

6. Einfache Wartung und Service:

   • Alle Komponenten sind leicht zugänglich, was die Wartung vereinfacht.
   • Austausch und Erweiterung von Komponenten sind unkompliziert.

7. Mobilität:

   • Skids können leicht transportiert und an anderen Standorten wiederverwendet werden.