Ungelöste Stoffe sind Partikel, die sich in einem Flüssigkeitsmedium befinden, aber nicht auf molekularer Ebene gelöst sind. Diese Stoffe können organischen Ursprungs sein, wie Fette, Öle oder Proteine, oder anorganischen Ursprungs, wie Sand, Schlamm oder Metalloxide. Im Gegensatz zu gelösten Stoffen, deren Moleküle homogen in der Flüssigkeit verteilt sind, bilden ungelöste Stoffe Suspensionen oder Trübungen.
Die Größe der Partikel reicht von sichtbaren Feststoffen bis hin zu mikroskopischen Kolloiden. Typischerweise werden Partikel größer als 0,45 Mikrometer als ungelöste Stoffe klassifiziert, da sie durch Filtration getrennt werden können.
Technische Relevanz
In der Wasser- und Abwassertechnik sind ungelöste Stoffe von besonderer Bedeutung, da sie die Effizienz von Anlagen und die Qualität des behandelten Wassers erheblich beeinflussen können. Sie verursachen Trübungen, können zu Verstopfungen in Rohrleitungen und Filtern führen und bilden in Kombination mit biologischen Stoffen Biofilme, die den Betrieb von Membrananlagen oder Wärmetauschern beeinträchtigen.
Messmethoden
Die Konzentration ungelöster Stoffe wird häufig durch den Parameter TSS (Total Suspended Solids) erfasst. Proben werden gefiltert, und die auf dem Filter verbleibenden Stoffe werden getrocknet und gewogen. Alternativ kann die Trübung des Wassers als Indikator für ungelöste Stoffe dienen, gemessen in NTU (Nephelometric Turbidity Units).
Inhaltsverzeichnis
Behandlungsverfahren für ungelöste Stoffe
1. Mechanische Vorreinigung
- Rechen und Siebe: Entfernen grober Partikel wie Holz, Kunststoff oder Fasern.
- Sand- und Fettabscheider: Trennen spezifische anorganische Stoffe (Sand) und leichte organische Stoffe (Fette, Öle).
Foto: Trommelsieb zur Entfernung grober Schmutzstoffe als Vorreinigung zu unserer Flotationsanlage ALMA NeoDAF
2. Fällung und Flockung
- Hier werden chemische Fällmittel (z. B. Aluminiumsulfat, Eisenchlorid) eingesetzt, um kolloidale Partikel in größere Flocken zu überführen. Flockungshilfsmittel wie kationische Polymere verbessern die Bildung dieser Flocken, die anschließend sedimentieren oder flottieren können.
3. Filtration
- Mehrschichtfilter oder Sandfilter: Entfernen feinere ungelöste Stoffe.
- Mikro- und Ultrafiltration: Zur Entfernung kleinster Partikel, einschließlich Kolloiden.
Foto: Unsere Filtrationsanlage ALMA BHU SMF für große Wasserströme bis 3.000 m3/h
4. Sedimentation und Flotation
- Absetzbecken: Ermöglichen die Sedimentation von Feststoffen unter dem Einfluss der Schwerkraft.
- Druckentspannungsflotation: Nutzt feine Luftblasen, um Feststoffe an die Oberfläche zu transportieren.
Foto: Flotationsanlage ALMA NeoDAF mit belastungsproportionaler Dosierung der Fällmittel
5. Zentrifugation und Dekanter
- Diese Geräte nutzen Zentrifugalkraft, um Feststoffe von der Flüssigkeit zu trennen, besonders in Prozessen mit hohen Schlammmengen.
Anwendung in verschiedenen Industrien
Lebensmittel- und Getränkeindustrie
Hier entstehen Abwässer mit hohen Anteilen ungelöster Stoffe, wie Fasern, Schalen oder Proteine. Rechen, Fällungs- und Filtrationsverfahren sind essenziell, um die Belastung vor der biologischen Behandlung zu reduzieren.Metallverarbeitende Industrie
Enthält oft Metallpartikel und Oxide, die über Flotations- und Sedimentationsprozesse entfernt werden.Papier- und Zellstoffindustrie
Diese Industrie produziert große Mengen an Fasern und Füllstoffen, die durch mechanische und chemische Verfahren aus dem Abwasser entfernt werden.Chemische Industrie
Hier finden sich oft kristalline oder amorphe Feststoffe in Abwässern, die mittels Filtration oder Flockung separiert werden.
Fazit
Ungelöste Stoffe stellen eine wesentliche Herausforderung in der industriellen Wasser- und Abwasserbehandlung dar. Ihre effiziente Entfernung verbessert die Qualität des Wassers und reduziert Betriebskosten. ALMAWATECH bietet maßgeschneiderte Lösungen für die Entfernung ungelöster Stoffe und garantiert eine optimale Anpassung an die jeweiligen Anforderungen der Industrie.
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