Umkehrosmosemembranen (RO-Membranen) sind ein zentraler Bestandteil moderner Wasseraufbereitungssysteme. Sie arbeiten äußerst effizient, um Salze, organische Stoffe und andere Verunreinigungen aus dem Wasser zu entfernen. Allerdings sind sie empfindlich gegenüber oxidierenden Substanzen wie freiem Chlor, das erhebliche Schäden an den Membranen verursachen kann. In diesem Artikel beleuchten wir die Auswirkungen von freiem Chlor auf RO-Membranen, die zugrunde liegenden chemischen Prozesse und geeignete Schutzmaßnahmen.

Wie wirkt freies Chlor auf Umkehrosmosemembranen?

Die meisten Umkehrosmosemembranen bestehen aus einem mehrlagigen Polyamid-Verbundmaterial (TFC – Thin Film Composite), das für die Rückhaltung von Verunreinigungen verantwortlich ist. Obwohl dieses Material chemisch widerstandsfähig ist, ist es äußerst anfällig für oxidierende Substanzen wie freies Chlor. Schon geringe Mengen können folgende Schäden verursachen:

1. Zerstörung der Polyamid-Schicht

Freies Chlor greift die chemischen Bindungen in der Polyamid-Schicht der RO-Membran an, die für die selektive Trennung von Wasser und Verunreinigungen verantwortlich ist.

  • Chemische Reaktion: Das Chlor oxidiert die Moleküle der Polyamid-Schicht und zerstört ihre Struktur.
  • Folge: Die Membran verliert ihre Fähigkeit, Salze und andere Verunreinigungen zurückzuhalten. Dies führt zu einer drastischen Verschlechterung der Wasserqualität im Permeat.
2. Verlust der Trennleistung

Bereits geringe Konzentrationen von freiem Chlor – oft schon ab 0,1 mg/l – können die Funktion der Membran beeinträchtigen:

  • Reduzierte Salzrückhaltung: Der Salzgehalt im Permeat steigt an.
  • Erhöhter Druckbedarf: Beschädigte Membranen erfordern einen höheren Betriebsdruck, um die gleiche Menge Permeat zu erzeugen.
3. Verkürzte Lebensdauer

Die oxidative Schädigung durch freies Chlor reduziert die Lebensdauer der Membranen erheblich. Normalerweise halten RO-Membranen je nach Betriebsbedingungen 3 bis 5 Jahre. Kontakt mit freiem Chlor kann ihre Funktionsfähigkeit jedoch innerhalb von Wochen oder Monaten zerstören.

4. Verstärkende Faktoren

Einige Bedingungen können die zerstörerische Wirkung von freiem Chlor zusätzlich verstärken:

  • Höhere Chlor-Konzentrationen: Konzentrationen oberhalb von 0,1 mg/l beschleunigen den Oxidationsprozess.
  • Höhere Temperaturen: Erhöhen die Reaktionsgeschwindigkeit zwischen Chlor und der Membran.
  • Längere Einwirkzeiten: Je länger die Membran freiem Chlor ausgesetzt ist, desto größer ist der Schaden.
Umkehrosmoseanlage mit Enthärtung und Ultrafiltration als Vorbehandlung

Foto: Unsere Umkehrosmoseanlage ALMA OSMO VE zu Gewinnung von VE-Wasser

Schutzmaßnahmen gegen freies Chlor

Um die Lebensdauer und Effizienz von Umkehrosmosemembranen zu gewährleisten, ist es entscheidend, freien Chlorkontakt zu verhindern. Hier sind einige bewährte Schutzmaßnahmen:

Mit unseren Aktivkohlefiltern ALMA FIL AK stellen wir sicher, dass Ihre Membranen optimal geschützt sind und die Betriebssicherheit Ihrer Anlage gewährleistet bleibt.

1. Neutralisation von freiem Chlor
  • Aktivkohlefilter: Unsere Aktivkohlefilter der ALMA FIL AK-Serie bieten eine besonders effektive Methode zur Entfernung von freiem Chlor. Dank ihrer hochwertigen, speziell entwickelten Aktivkohle wird freies Chlor zuverlässig adsorbiert, bevor es die Umkehrosmosemembran erreichen kann. Die ALMA FIL AK-Filter zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:
    • Hohe Adsorptionskapazität: Auch bei hohen Durchflussraten gewährleistet.
    • Einfache Integration: Die Filter lassen sich problemlos in bestehende Systeme integrieren.
    • Lange Standzeiten: Durch die optimierte Aktivkohle-Zusammensetzung reduzieren sich Wartungs- und Austauschintervalle.
    • Zuverlässige Chlorentfernung: Minimierung der Restchlorkonzentration auf < 0,1 mg/l.
  • Chemische Reduktionsmittel: Substanzen wie Natriumbisulfit neutralisieren freies Chlor effektiv vor dem Eintritt in die RO-Anlage.
Ionenaustauscher von ALMAWATECH

Foto: Unsere Aktivkohlefilter ALMA FIL AK mit vorgeschalteten Mehrschichtfiltern ALMA FIL 

2. Regelmäßige Überwachung

Eine kontinuierliche Überwachung der freien Chlorkonzentration im Zulauf zur RO-Anlage ist essenziell:

  • Testkits: Günstige Chlor-Testkits (z. B. DPD-Messungen) ermöglichen eine schnelle Vor-Ort-Analyse.
  • Online-Messgeräte: Für eine permanente Überwachung sind elektronische Sensoren empfehlenswert.

Warum ist die Kontrolle von freiem Chlor so wichtig?

Freies Chlor wird häufig zur Desinfektion von Wasser in zum Beispiel Kühlkreisläufen eingesetzt, insbesondere zur Entfernung von Bakterien und Biofilmen. Während es in vielen Prozessen unverzichtbar ist, stellt es in der Umkehrosmose ein ernsthaftes Risiko dar. Die Einhaltung des Grenzwerts von max. 0,1 mg/l freiem Chlor ist entscheidend, um die Integrität und Funktionsfähigkeit der Membranen sicherzustellen.

Kosten durch Chlorschäden

Schäden an RO-Membranen können erhebliche Kosten verursachen:

  • Hohe Ersatzkosten: Eine beschädigte Membran muss frühzeitig ausgetauscht werden.
  • Erhöhte Betriebskosten: Ein steigender Druckbedarf führt zu einem höheren Energieverbrauch.
  • Produktionsausfälle: Beschädigte Membranen können zu Stillständen und Qualitätsproblemen führen.

Fazit

Freies Chlor stellt eine erhebliche Gefahr für Umkehrosmosemembranen dar. Bereits geringe Konzentrationen können die Membranen dauerhaft schädigen und die Effizienz der gesamten Anlage beeinträchtigen. Mit geeigneten Schutzmaßnahmen – wie der Einsatz von Aktivkohlefiltern der ALMA FIL AK-Serie, der regelmäßigen Überwachung und membranverträglichen Desinfektionsmitteln – lassen sich Schäden vermeiden und die Lebensdauer der Membranen deutlich verlängern.

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